Tanzprojekt 2017 SAN

Lebenshilfe: SAN einzige Förderschule beim Tanzprojekt
„Phase 1“ beginnt

Draußen war es grau und nieselig, doch in der Mensa der Schule Am Niedermühlenhof herrschte an diesem Dienstag fröhliche Urlaubsatmosphäre. Etwa 30 Förderschüler tanzten mit Kerstin Tölle, der Tanzvermittlerin des Bielefelder Stadttheaters, „den Sommer herbei.“ Es waren die ersten Vorbereitungen für „Phase 1“, dem nächsten Tanzvermittlungsprojekt – und die Schule Am Niedermühlenhof (SAN), eine Einrichtung der Lebenshilfe Bielefeld, ist als einzige Förderschule wieder mit dabei.

„Egal, wie es aussieht ? Hauptsache, es macht Spaß!“ Kerstin Tölle weiß, wie man Menschen zum Tanzen motiviert. Es dauert nicht lange, da verlieren 30 junge Männer und Frauen ihre anfängliche Scheu, „kraulen“ zur Musik von Justin Timberlake durch die Schulmensa und haben sichtlich Spaß dabei.

Das „Schnuppertanzen“ dient dazu, Lust zu machen auf das kommende Tanzvermittlungsprojekt des Stadttheaters. 15 Schüler der SAN haben die Chance, Ende Juni bei der Premiere mit 120 anderen Amateurtänzern auf der Theaterbühne zu stehen und einem großen Publikum zu beweisen, was in ihnen steckt. Kerstin Tölle: „Dann tanzt ihr dort, wo sonst die Profis tanzen.“

Doch bis dahin ist es noch ein anstrengender, aber aufregender Weg für die 16- bis 20-Jährigen. Von Februar an wird es ernst: Dann treffen sich die 15 freiwilligen Tänzer einmal in der Woche zur Probe für „Phase 1“. Im Mai beginnen die intensiven Vorbereitungen unter der Anleitung von Claudia Braubach und Barbara Schröer, zwei freien Kölner Choreografinnen.

„Es steckt viel Arbeit und Zeit in diesem Tanzprojekt“, weiß SAN-Schulleiter Wilfried Düllberg aus Erfahrung. Schließlich ist es nach „Bi-Motion“ und dem Zeitsprungprojekt „Alter Falter“ bereits das dritte Mal, dass die SAN als einzige Bielefelder Förderschule an dem Tanzprojekt teilnimmt. „ Aber am Ende hat es immer gut geklappt, und die Schülerinnen und Schüler haben viel Anerkennung und Beifall für ihre Darbietung bekommen“, so Düllberg.

Die tänzerische Herausforderung, das Bewusstsein, zusammen mit nicht-behinderten Menschen Teil eines großen, erfolgreichen Projektes zu sein – diese Erfahrungen hätten seine Schüler sehr diszipliniert und selbstbewusst werden lassen, sagt Wilfried Düllberg. Dieser Disziplin und dem Enthusiasmus der Schüler ist es wohl zu verdanken, dass sie auch dieses Mal wieder dabei sein dürfen. Nach der ausgelassenen Stimmung am Dienstag zu urteilen, dürfte es kein Problem sein, 15 Freiwillige für „Phase1“ zu finden. Die letzten Zauderer dürfte Kerstin Tölle mit einem unwiderstehlichen Argument überzeugt haben: „Ihr werdet total nette Menschen kennen lernen. Denn wer tanzt, ist nett.“

 

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