Das Leben ist ein Ponyhof, darin waren wir uns alle einig.

Wenigstens manchmal, wenigstens hier, bei uns in der Lüneburger Heide. Da wo die Schüler*innen in der Woche vom 30.09. bis zum 04.10.2019 ihren Traum leben konnten und Urlaub mit ihren Therapiepferden machten. Sie erlebten vom Pferderücken aus die einzigartige Heidelandschaft bei Sonnenschein, wo die Tage endlos waren und ein Abschied unmöglich schien oder bei tiefem Regengrau, wo uns die Pferde Schutz boten und wir uns zusammenstellten wie die Pinguine, um dem Wetter zu trotzen. Bei langen Kutschfahrten durch die Heide, auch in der Abenddämmerung, spähten die Schüler*innen in das Dunkel der Wälder und hofften, dass das Hämmern der schweren Pferdehufe und das laute Knarren der großen Wagenräder alle Wildschweine und Wölfe vertreiben würde, denn wir fuhren durch Wolfsland. Leider haben wir die scheuen Tiere nie gesehen. In der morgentlichen Stille genossen die Schüler*innen es sehr, die Pferde und die Tiere vom Streichelzoo zu füttern. Erwartungsvoll begleiteten die Pferde, Ziegen und Schafe die Arbeiten der Schüler*innen durch lautes Wiehern, Meckern und Blöken und gaben erst Ruhe, wenn das Heu in den Futterraufen duftete. Beim abendlichen Füttern staunte Sarah sehr, als sie zum ersten Mal in ihrem Leben Fledermäuse sah, die wie kleine Nachtgespenster zwischen dämmrigen Baumwipfeln in halsbrecherischem Flug nach kleinen Insekten suchten. Nach einem wunderbaren Abendessen spielte Julia uns allen zum Abschied ein Lied von Bibi und Tina vor, bei dem auch uns Erwachsenen die Gänsehaut über den Rücken lief. Es spiegelte alle unsere Gefühle wieder:

"Ja die schönste Zeit geht auch mal vorbei..... ich weiß nur eins, ich werde euch vermissen…... wir waren so frei… Tage wie gemalt…wie im Traum gemalt… jeder steht für jeden, jeder ist für jeden da...Hey wir haben noch etwas Zeit, komm sattel jetzt dein Pferd das ist der beste Sommer, ne kurze Ewigkeit, der Sonne hinterher kein Grund zum traurig sein, es ist noch nicht vorbei… jeder für jeden, jeder ist für jeden da…. Keiner schämte sich seiner feuchten Augen, der beste Sommer, ne kurze Ewigkeit…."

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